Nach langer schöpferischer Pause präsentiert FSP Group/Fortron Source seine neue 80Plus Gold zertifizierte Netzteil-Serie Aurum. Der Grund für die lange Wartezeit könnte die Entwicklung der MIA IC Technologie (Multiple Intelligence Abilty) gewesen sein. Ganze 3 Jahre Entwicklungszeit wurden in die neue Technologie investiert. Hierbei handelt es sich um ein IC Bauelement mit einer einmaligen Kombination aus verschiedenen Funktionen: PWM (Pulsweitenmodulation), ZCR PFC (Nullstromschalter), Post SR, Active Clamp und Double-circuited OVP (Zweikreisschutz vor Überstrom).
Diese neue Innovation soll nicht nur die Effizienz erhöhen, sondern auch ein kompakteres Maß des Netzteils ermöglichen und den maximalen Schutz bieten (OVP, UVP, OCP, SCP, OTP und OPP). Als weitere Neuerung sei das Arrow Flow benannt. Ein einzigartiges, der Form von Pfeilen nachempfundenes Design der Lüftungsöffnungen soll für einen verbesserten Luftabzug sorgen. In Verbindung mit dem ebenfalls neu entwickelten FDB (Fluid Dynamic Bearing) Lüfter, soll ein perfektes Gleichgewicht zwischen Akustik, Kühlung und Lebensdauer verwirklicht werden. Aus Überzeugung gewährt der Hersteller eine erweiterte Herstellergarantie von 5 Jahren.
Für den Praxistest wurde das kleinste erhältliche Modell der Aurum Netzteil-Serie ausgewählt, welches mit einer Herstellerseitigen Preisempfehlung von EUR 84,00 angegeben wird. Der neueste Wurf der FSP Group wird in Kürze – unter anderem bei Conrad und Snogard – erhältlich sein. Mit den ersten Einträgen bei Geizhals, wird in den darauf folgenden Wochen auch mit einem niedrigeren Straßenpreis zu rechnen sein. Inwiefern das Aurum 400 den hohen Erwartungen gerecht wird, ist nachfolgend zu lesen.
Lieferumfang
Das Aurum 400W wird von FSP Group/Fortron Source in einer schicken, zum Design des Netzteils passenden Verpackung ausgeliefert. Während sich auf der in Schwarz-, Gold- und Weiß-Tönen gehaltenen Verpackungshülle alle relevanten Features und Spezifikationen wiederfinden, ist die darin untergebrachte Faltkartonage komplett schwarz und lediglich mit dem FSP-Logo und der Web-Adresse bedruckt. Bei einer Verpackungsgröße von ca. (B) 302 x (H) 222 x (T) 102mm beträgt das Gesamtgewicht ca. 2.455 Gramm.
Das Netzteil selbst bringt ca. 1.812 Gramm auf die Waage. Als Zubehör liegt dem Netzteil folgendes bei: Ein Kaltgeräte-Anschlusskabel, vier Kabelklettverbinder (eins davon direkt am Netzteil), vier Rändelschrauben, ein FSP-Casebadge und ein 25-sprachiges Benutzerhandbuch (auch in deutscher Sprache), welches aber sehr spartanisch ausgefallen ist. Für weitere Informationen verweist der Hersteller auf die FSP-Webseite.
Technische Daten
Hersteller: FSP Group/Fortron Source
Modell: Aurum 400W (AU-400)
Layout: 120mm Single-Fan
Standards: ATX12V 2.3
Blindstromkompensation (PFC): aktiv
Wirkungsgrad / 80Plus: >90% / gold
Gesamtleistung: 400W (Peak: 504W)
Größe: (B) 150 x (H) 86 x (T) 140mm
Gewicht: 1.812 Gramm
UVP inkl. MwSt. (EUR): 84,00
Bezugsquelle: www.Amazon.de
Details
FSP Group/Fortron Source zeigt sich in puncto Design etwas mutiger als sonst und weicht erfolgreich vom Standardlook ab. Am auffälligsten dürften die Pfeilförmigen Lüftungsöffnungen sein (Arrow Flow), welche vorne und hinten im Gehäuse zu finden sind. Das Volumen dieser Arrows ist zwar größer als das einer herkömmlichen Raute, aber die Wandung zwischen selbigen ist bei den Rauten deutlich niedriger. Somit dürfte sich kein merklicher Vorteil einstellen. Ebenfalls ungewöhnlich ist das Lüfterschutzgitter, welches nicht wie sonst üblich rund, sondern sechseckig ist. Bei der Farbwahl beschränkt man sich auf Schwarz und Gold und visualisiert damit gleichzeitig die 80Plus Klassifizierung. Das Chassis wurde mit einem sehr robusten Struktur-Lack behandelt.
Hier haben Fettfinger keine Chance und selbst der Fingernageltest kann der Vulkanstein nachempfundenen Oberfläche nichts anhaben. In den oberen vier Ecken sind kleine Ausbuchtungen am Chassis zu erkennen. Zusammen mit den beiden seitlichen Falz-Nuten ergibt sich eine erstaunliche Steifigkeit. Die Verarbeitung ist herausragend. Als Lüfter kommt ein 120mm großes Modell mit FDB (Fluid Dynamic Bearing) zum Einsatz. Der Lüfter wird von Protechnic Electric in Taiwan hergestellt und trägt die Bezeichnung MGA12012MF-A25. Er wird mit einer Drehzahl von 1.200rpm @ 12V und mit einem Maximalpegel von 32,2 dB(A) angegeben.
Die Kennlinie der Lüftersteuerung ist etwas aggressiver abgestimmt, da es sich primär um ein Netzteil für Gamer und Workstations handelt. Ab einer Leistungsforderung von ca. 50% dürfte das Lüftergeräusch mit etwa 32 dB(A) deutlich wahrzunehmen sein. Im Inneren wird der neugierige Betrachter von einem ordentlichen Innenleben, kompakten Kühlkörpern und einem großen japanischen 105°C Elko überrascht. Aus technischer Sicht setzt man auf den hauseigenen MIA IC und die umfangreichen Schutzmaßnahmen (OVP, UVP, OCP, SCP, OTP und OPP). Ausstattungsseitig wartet der Prüfling mit einem ausreichend lang bemessenen Kabelstrangsatz auf (auch für Big-Tower).
Die komplett mit Gewebe ummantelten Kabelstränge sind sauber mit schwarzen Anschluss-Steckern konfektioniert. Insgesamt stehen dem Anwender folgende Anschlussleitungen zur Verfügung: 1 Kabelstrang 55cm (20+4-Pin ATX Stecker), 1 Kabelstrang 55cm (2x 4-Pin 12 Volt Mainboard Stecker), 1 Kabelstrang 55cm (6+2 Pin PCI-E 2.0 Stecker), 1 Kabelstrang 100cm (3x 5 ¼“ Stecker, 1x 3 ½“ Stecker) und 1 Kabelstrang 95cm (4x S-ATA).
Leistungsaufnahme
Um zu ermitteln wie sich die Testkandidaten aus ökonomischer Sicht verhalten, wird deren Leistungsaufnahme in allen drei Betriebsarten ermittelt: Im Standby-Betrieb (herunter gefahrenes System), im Leerlauf (hochgefahrenes Betriebsystem, keine Aktivitäten) und unter Volllast (volle Systembelastung). Die maximale Auslastung des Systems wird durch den gleichzeitigen Betrieb der beiden Programme Prime95 und 3DMark2003 erreicht. Als Messmittel kommt der bekannte Energy Monitor 3000 von Voltcraft zum Einsatz (EUR 39,95).
Für den Hausgebrauch kann auch der deutlich günstigere Energy Check 3000 (EUR 19,95) bei Conrad erworben werden. Es wird der Stromverbrauch des gesamten Systems, bestehend aus Prozessor, Mainboard, Arbeitsspeicher, Grafikkarte, Festplatte und DVD-Laufwerk ermittelt. Da den Prüflingen in der Regel unterschiedliche (Querschnitt, Qualität) Kaltgeräteanschlusskabel beigelegt werden, verwenden wir als Referenz das aus dem HiFi-Bereich bekannte Serie 3 Kabel (EUR 50,00) aus dem Hause Groneberg. Bei den unten aufgeführten Werten handelt es sich um Bruttowerte. Der Stromverbrauch des Energie Monitor (ca. 0,8W) muss noch heraus gerechnet werden.
Die unten ersichtlichen Differenzen der Leistungsaufnahme verschiedener Netzteile sind teils enorm und unterstreichen die Notwendigkeit dieser Kategorie. Nehmen wir einmal an, wir betreiben ein ganzes Jahr lang (8760h) ein Netzteil mit einer durchschnittlichen Leistungsaufnahme von 150W. Dieses wird dann durch ein effizienteres Modell mit einer durchschnittlichen Leistungsaufnahme von 100W ersetzt. Bei einem Strompreis von 0,24 EUR/KWh (Stand: Januar 2011) entspräche dies einer Ersparnis von EUR 105,12/Jahr. In der Praxis dürften so große Differenzen (50W) bei Netzteilen aber kaum auftreten. Realistischer hingegen sind Unterschiede von ca. 25W, wodurch die Ersparnis immer noch EUR 52,56/Jahr beträgt. Es macht also durchaus Sinn, etwas mehr Geld für ein sparsameres Modell auszugeben, besonders dann, wenn mehrere Rechner im Haushalt betrieben werden. Bei der Auswahl des richtigen Netzteils hilft die 80PLUS Klassifizierung. Außerdem sollte die richtige Leistungsstärke gewählt werden. Hier ist weniger meist mehr, denn ein überdimensioniertes Netzteil arbeitet größtenteils in einem Leistungsbereich, in dem es die niedrigste Effizienz erzielt.
Das FSP Group/Fortron Source Aurum 400W (AU-400) besitzt das Energiesparzertifikat 80PLUS© Gold und ist mit einer Gesamtleistung von 400W relativ gut für unser Testsystem geeignet. Wir erinnern uns gerne an das lüfterlose Zen 400, welches seinerzeit die Messlatte in puncto Effizienz extrem hoch legte. Entsprechend gespannt werden die ersten Messergebnisse des Aurum 400W erwartet. Unter Volllast (kombinierte CPU- und VGA-Last) meldet uns der Energy Monitor 3000 einen Verbrauchswert von 104W und setzt damit einen neuen Bestwert. Einen weiteren Bestwert erzielt der Prüfling im Leerlauf (hochgefahrenes System/keine Aktivitäten). Hier setzt er sich mit einem Verbrauch von 65,1W ebenfalls an die Spitze der Tabelle. Das heruntergefahrene System zeiht lediglich 1,1W aus der Dose, was abzüglich des 0,8W Stromverbrauchs des Messgerätes genau 0,3W entspricht. Ein weiterer Bestwert. Unterm Strich setzt sich das FSP Group/Fortron Source Aurum 400W damit souverän an die Tabellenspitze und gilt aktuell als Referenz dieser Kategorie.
Spannungsstabilität
Wenn sich die Hersteller von Computer-Hardware nicht an eng tolerierte Normen halten müssten, wäre an ein stabiles System kaum zu denken. Dies leuchtet ein, wenn man bedenkt aus wie vielen Komponenten ein herkömmliches PC-System besteht. Deshalb wird geprüft, ob sich alle relevanten Spannungen innerhalb der Toleranzen nach ATX-Spezifikation bewegen. Dazu läuft der komplette Testrechner jeweils mehrere Stunden im Leerlauf und unter simulierter Volllast mittels Prime 95. Gleichzeitig werden alle Spannungswerte in Abständen von 5 Sekunden in einem Logfile gespeichert, welcher anschließend ausgewertet wird. Mit Hilfe des Logfiles lässt sich schnell feststellen, ob Schwankungen während des gesamten Betriebs aufgetreten sind. In der Tabelle wurde der jeweils dominanteste bzw. bei Spannungseinbrüchen kritischste Wert hinterlegt. Um die Richtigkeit der offerierten Messergebnisse zu überprüfen, wurden während des Betriebes sporadisch Messungen mit einem Multimeter direkt am ATX Stecker des Mainboards vorgenommen.
Auch in puncto Spannungsstabilität kann das FSP Group/Fortron Source Aurum 400W gänzlich überzeugen. Die Auswertung der Logfiles lässt lediglich linear verlaufende Spannungswerte ohne nennenswerte Unregelmäßigkeiten erkennen. Ob 24h-Dauerlasttest oder frequentierte Lastwechsel, das Netzteil verhielt sich stets stabil. Mit Ausnahme der +12V-Leitung, lagen alle Spannungswerte sehr nah am Sollwert. Die typischen bzw. durchschnittlichen Werte der relevanten Spannungsleitungen im Idle- und Load-Betrieb finden sich in der unten stehenden Tabelle aufgeführt. Als Extremwerte (Minimum/Maximum) wurden 3.33 – 3.36V, 5.05 – 5.13V und 12.44 – 12.56V gemessen.
Als „Power good“- bzw. „PWR_OK“-Wert versteht man die Zeitspanne, die das Netzteil vom Einschalten bis zum Erreichen der Nominalwerte der +12V, +5V und +3.3V Leitungen benötigt. Dieser Wert sollte idealerweise zwischen 100 und 500 Millisekunden liegen, da sonst Probleme beim Systemstart auftreten können. Das FSP Aurum 400W benötigte 330ms und liegt damit in der goldenen Mitte des geforderten Toleranzbereiches.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die hier gemessenen Werte je nach verwendeter Plattform und Leistungsforderungen der jeweilig verbauten Komponenten hiervon abweichen können. Messtoleranzen sind wie allgemein gegeben obligatorisch.
Kühlleistung
Das allgemein bekannte Problem von Silent Netzteilen ist deren vermeintlich schwache Kühlleistung. In der Regel gilt, je leiser das Netzteil ist, desto weniger Luft wird gefördert. Die laut ATX-Spezifikation empfohlene Fördermenge von 25 bis 35 CFM, wird hierbei oftmals deutlich unterschritten. Man sollte sich daher vor dem Kauf eines Netzteils im Klaren sein, welche Ergebnisse man erzielen will. Das leiseste Ultra-Silent Netzteil kann sich als Fehlkauf heraus stellen, wenn zusätzliche Gehäuselüfter benötigt werden, um einen stabilen Betrieb des Komplettsystems zu gewährleisten.
Um die Kühlleistung des Netzteils zu ermitteln, wird dieses in einem geschlossenen Silent-System betrieben. Entgegen der ATX Norm und zwar ohne jegliche Gehäuselüfter. Die hinteren Lüftungsöffnungen wurden außerdem verschlossen, damit das Netzteil nur die Luft aus dem Frontbereich ansaugen kann. Verschärfte Bedingungen werden dem Netzteil auch durch die zu kühlenden Passivkühler des Prozessors und der Grafikkarte gestellt. Bei exakt 20°C Zimmertemperatur läuft der Testrechner jeweils mehrere Stunde lang im Windows Leerlauf – keine Auslastung – und im simulierten Volllastbetrieb durch die Programme Prime95 und 3DMark2003. Die zum Test verwendete Plattform liest über die interne Prozessordiode eine sehr realistische Kerntemperatur aus und offeriert somit erst jenseits von 75°C ernsthafte Instabilitäten.
Neben der Prozessortemperatur und der weniger aussagekräftigen Systemtemperatur wird zusätzlich die Temperatur der aus dem Netzteil austretenden Abluft gemessen. Hierzu kommt ein Beckmann & Egle Labormessfühler und ein Lutron Digital Thermometer zum Einsatz. Dieser Wert soll aufzeigen wie es um die Eigentemperaturentwicklung und Effizienz des Netzteils bestellt ist. Zudem lässt er spekulativ eine Tendenz in Punkto Lebensdauer erkennen. Obwohl die Wahrscheinlichkeit einer langen Lebensdauer bei niedrigeren Ablufttemperaturen theoretisch höher sein müsste, kann sich diese These unter Umständen bei manchen Modellen anders darstellen. Denn eine hohe Ablufttemperatur kann auch ein Indiz dafür sein, dass die Wärme der Bauteile besonders effektiv abgeführt wird und sich nicht durch undichte Stellen wieder ins Gehäuseinnere bewegt. Daher wird dieser Temperaturwert neben der Systemtemperatur in der Tabelle weniger hoch gewichtet als die Prozessortemperatur.
Die Kühlleistung des FSP Group/Fortron Source Aurum 400 kann insgesamt betrachtet als guter Durchschnitt bezeichnet werden, was für ein Netzteil mit leisem Lüfter nicht selbstverständlich ist. An dieser Stelle sei einmal mehr auf ein gutes Gleichgewicht zwischen Kühlleistung und Lautstärke hingewiesen. Einen nennenswerten Vorteil der Pfeilförmigen Lüftungsöffnung gegenüber der allgemein üblichen Bienenwabenstruktur konnte nicht festgestellt werden. Im direkten Vergleich mit ähnlich leisen Netzteilen, wird teils auch eine identische Kühlleistung erbracht.
Die subjektive Bewertung der Kühlleistung bezieht sich auf ein ohne Gehäuselüfter betriebenes Komplettsystem.
Geräuschmessung
Die Messung des A-bewerteten Schalldruckpegels wird vorwiegend zur Geräuschmessung eingesetzt. Unter Geräuschen werden nach DIN 1320 nicht zweckbestimmte Schallereignisse im Frequenzbereich des menschlichen Hörens von etwa 16 Hz bis 16 kHz verstanden. Sie sind rein physikalisch erfassbar nach: Schalldruck, Frequenz, Dauer und Häufigkeit. Aus dieser Tatsache haben sich in der Praxis zwei Bewertungskriterien herausgebildet, die die frequenz- und zeitabhängige Funktion des Gehörs berücksichtigen: Frequenzabhängige Bewertung und zeitabhängige Bewertung. Für die frequenzabhängige Bewertung sind Bewertungskurven festgelegt. Die meistgebräuchliche zur Lärmmessung, die auch im Engelke Sweeper realisiert ist, ist die A-Bewertung.
Der Geräuschpegel wird nach praxisorientierten Maßstäben beurteilt. So wird der Schallpegel des gesamten Systems – bei geschlossenem Gehäuse – bewertet. Dazu wird ein spezieller Ultra-Silent Testrechner auf Basis des Chieftec CS-601 Towers eingesetzt, dessen andere Schallquelle lediglich eine entkoppelte und gedämmte Silent Harddisk sind, welche das Schallgeschehen des Netzteils nicht beeinflusst. Die bei der Geräuschmessung eingehaltenen, Arbeitsplatz konformen Abstände können der unten stehenden Messanordnung entnommen werden.
Als zusätzlicher Punkt wurde die Elektronik des Netzteils auf etwaige Störgeräusche überprüft. Das Netzteil wird hierzu im ausgebauten Zustand, sowohl im Leerlauf als auch unter Last betrieben. Die Aufnahme der Störgeräusche erfolgt mit geöffneten Deckel und abgeklemmten Lüfter/n. Die aus einem Abstand von ca. 10 cm erfassten Geräusche werden rein subjektiv beurteilt dargestellt. Weil einem das menschliche Gehör zuweilen einen Streich spielt, wird eine zweite Messung mittels Spektralanalyse (SpectraRTA) durchgeführt. Hier werden hochfrequente Schallanteile durch Visualisierung schnell erkannt.
Das als Gamer- und Workstation-Netzteil beworbene Aurum hat bei der Schallpegelmessung besser abgeschnitten als angenommen. Nach mehrstündiger Idle-Phase wurde ein Wert von 25,9 dB(A) gemessen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass der Lüfter einen sehr guten Job macht, da er keinerlei Nebengeräusche offeriert. Auch unter Volllast änderte sich der Geräuschpegel nicht merklich. Der mit 25,8 dB(A) etwas geringere Messwert, lässt sich durch das minimal niedrigere +12V-Spannung im Load-Betrieb erklären. Da unser Testsystem das Aurum nur ca. 26% auslastet, ist bei höherer Leistungsforderung auch mit einem höheren Betriebsgeräusch zu rechnen.
FSP Group/Fortron Source Modelle waren in puncto Störgeräuschen noch nie negativ aufgefallen, wenn gleich sie doch bislang nie völlig frei von selbigen waren. Beim Aurum konnte aber auch nach einem ausgiebigen Abhör-Marathon nichts dergleichen vernommen werden. So spielt die neue Elektronik ihre Vorteile nicht nur in einer hohen Effizienz, sondern auch in einem lautlosen Betrieb aus.
Je nach Systemzusammenstellung – insbesondere in schlecht ventilierten Gehäusen – kann der Schallpegel bei temperaturgeregelten Netzteilen hiervon abweichen. Der jeweilig beschriebene Subjektiveindruck bezüglich der Geräuschcharakteristik versteht sich nach arbeitsplatzkonformen Abstand zum im Test verwendeten Komplettsystem.
Testrechner
- Mainboard: Asus A8V Deluxe Rev. 2 (passiv)
- Prozessor: AMD Athlon 64 3000+ Winchester (Standardtakt)
- Kühler: Scythe NCU-2005 (passiv)
- Kontaktmittel: Silmore Wärmeleitpaste
- Arbeitsspeicher: 2 x 512MB Geil DDR400 PC-3200 CL2.5
- Grafikkarte: Hercules Prophet Radeon 9700 Pro (passiv @ Aerocool VM-101)
- Festplatte: Samsung SV0802N (ichbinleise® HDD 20)
- Gehä;use: Chieftec CS-601 (Aluminium, geschlossen)
- Gehäuseventilation: passiv (keine Gehäuselüfter)
- Laufwerke: NEC ND-1300A DVD-Brenner
- Datenträgerverbindung: Rounded Silver Cable
- Betriebssystem: MS Windows XP Professional SP2
- Software: Motherboard Monitor, Prime 95, Asus PC Probe, 3DMark2003
- Zimmertemperatur: 20,0°C (Abweichung < 0,5°C)
Fazit
Mit dem Aurum 400W meldet sich FSP Group/Fortron Source erfolgreich in die Spitzengruppe zurück. Was das Netzteil-Design betrifft, hat man unserer Meinung nach genau das richtige Maß zwischen Bewährtem und Mut zu Neuem gefunden und dürfte damit genau den Geschmack der Masse treffen. Die strukturierte Oberfläche fügt sich nahtlos ins edle Gesamtbild ein und verleiht dem Netzteil eine gewisse Robustheit und Unempfindlichkeit. Die Verarbeitungsqualität ist über jeden Zweifel erhaben und setzt Maßstäbe. In puncto Effizienz erklimmt das Aurum 400W sogar den mit Abstand besten Platz in unseren Charts.
Die lange Entwicklungszeit der MIA IC Technologie hat sich offensichtlich gelohnt und kommt passend zur Zeit der Strompreiserhöhungen auf den Markt. Effektive 0,3W nach dem Herunterfahren, machen eine abschaltbare Netzleiste eigentlich überflüssig, wären da nicht noch die anderen Verbraucher der Kette. Was die Spannungsstabilität betrifft, zeigt sich das Netzteil absolut unbeeindruckt von den Lasten unseres Testsystems und offeriert nahe am Sollwert liegende Messwerte. Die Kühlleistung des Netzteils ist in Relation zum Geräuschpegel Klassendurchschnitt. Es konnten keine nennenswerten Vorteile durch die Pfeilförmigen Lüftungsöffnungen festgestellt werden. Der FDB-Lüfter überzeugt durch sein neutrales Betriebsgeräusch.
Bei unserem Testsample waren keinerlei der sonst fast üblichen Begleitgeräusche zu vernehmen. Obwohl das Aurum 400W als Netzteil für Gamer und Workstations beworben wird, befindet sich der Geräuschpegel mit knapp unter 26 dB(A) auf Silent-Niveau. Bei einer deutlich höheren Lastforderung kann der Geräuschpegel jedoch über 30 dB(A) ansteigen. Für Ultrasilencer dürfte die Lüfterregelung insgesamt betrachtet leider einen Tick zu aggressiv abgestimmt sein. An dieser Stelle sei nochmal auf die geräuschfreie werkelnde Elektronik hingewiesen, was leider immer noch keine Selbstverständlichkeit bei Netzteilen ist.
Mit OVP, UVP, OCP, SCP, OTP und OPP hat man das komplette Paket an Schutzmaßnahmen an Bord. Herstellerseitig gewährt man eine erweiterte Garantie von insgesamt 5 Jahren. In Summe aller Eigenschaften erscheint die unverbindliche Preisempfehlung von EUR 84,00 als moderat. FSP Group/Fortron Source liefert mit dem Aurum 400W ein supereffizientes Allround-Netzteil ab, welches sich deutlich von der Masse abhebt.
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